In meinem letzten Blog (hier:) ging es um Vergebung und um die Tatsache, daß wir uns als Individuen und noch mehr als Gesellschaft unglaublich schwer damit tun. Ein Erklärungsansatz dafür könnte sein, daß die Menschen tendenziell böse sind. Dieser Annahme könnte man zumindest dann folgen, wenn man sieht, wie häufig von Narzissten, Psychopathen, Soziopathen und toxischen Männern in unseren Medien die Rede ist. So findet man bei google ca. 2,6 Millionen Aufrufe zu Psycho- oder Soziopathen, Narzissten oder toxischen Männern. Im englischsprachigen Raum ungefähr 80 Millionen Aufrufe. Die auf der anderen Seite der Scala befindlichen Empathen finden eine deutlich geringere Aufmerksamkeit (123.000 bzw.  2,5 Mio). Ähnlich verhalten sich die Aufrufe von Rache / revenge im Verhältnis zu Vergebung / forgiveness. Hier stehen 24 Millionen Ergebnisse für Rache (und 708 Millionen für revenge) lediglich 6 Millionen Ergebnissen für Vergebung (bzw. 205 Millionen für forgiveness) gegenüber.

Für Soziopathie und Psychopathie sowie Narzissmus findest du sogar eine Reihe von Tests im Internet. Wobei ich bezweifeln möchte, daß diejenigen diese Tests nutzen, die es gegebenenfalls nötig hätten. Häufiger – so scheint es mir zumindest nach Wertungen von Klienten und Bekannten, die diese zu ihren Partnern, Chefs oder Kollegen abgeben – ziehen die Leidtragenden dieser Menschen ihre Kenntnisse daraus.

Ehe wir uns nun aber der Frage widmen, ob Vergebung an der Boshaftigkeit der Menschen scheitert und inwieweit die Gesellschaft und also wir diese Boshaftigkeit befördern, zunächst einmal die nötigen Definitionen.

Schauen wir uns hierzu zunächst die Begriffsherkunft an.

Ein Narzisst ist jemand, der nach Narcissos aus den „Metamorphosen“ des Ovid bezeichnet wird. Narcissos, der Sohn einer Nymphe aus einer Vergewaltigung durch einen Flußgott war mit 16 Jahren so schön, daß er von vielen Menschen beiderlei Geschlechts geliebt wurde. Er jedoch wollte niemandes Liebe erwidern. So wurde er von einem der Verschmähten letztendlich verflucht. Es möge ihm doch auch so ergehen, daß er jemanden liebe, den er nicht erreichen könne. Dieser Fluch wurde von der Nemesis, der griechischen Göttin des gerechten Zorns, vernommen und umgesetzt. Narcissos erblickte in Folge an einer Quelle sein eigenes Spiegelbild und verliebte sich unsterblich in dieses. Als er endlich erkannte, daß es sich nur um ein Bild seiner selbst handelte, verstarb er unter Wehklagen. Statt eines Leichnams ließ er eine gelbe Blume zurück, die heute als Narzisse bekannt ist.

Soziopath ist eine Zusammensetzung aus dem lateinischen Wort socius = Gefährte und dem altgriechischen Wort pathos für Leiden. Es beschreibt also im Wortsinn jemanden, der an seinen Gefährten leidet.

Psychopath hingegen stammt komplett aus dem Altgriechischen und setzt sich aus den Worten psyche = Seele und pathos = Leiden zusammen. Damit bezeichnet es jemand, der an oder in seiner Seele leidet.

Alle drei Begriffe legen also in der Wortbedeutung den Schwerpunkt darauf, daß jemand leidet. Und in der Tat werden diese Bezeichnungen vor allem im klinischen Bereich benutzt, um eine schwere psychische Erkrankung, ein schweres psychisches Leiden zu beschreiben.

Wie klassifiziert und unterscheidet die Medizin Narzissten, Soziopathen und Psychopathen?

Narzissmus

Narzissmus wird in der ICD-10 (der allgemein verbindlichen Sammlung klinischer Diagnosen) unter F 60.8 = sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen gefaßt und enthält ebenso die exzentrischen, passiv-aggressiven, unreifen, haltlosen und psychoneurotischen Persönlichkeitsstörungen. Eine inhaltliche Beschreibung hierzu wird nicht angegeben. Aus der Benennung der zur selben Gruppe gehörenden Störungen wird jedoch schon ersichtlich, daß es hier um jemanden geht, der Schwierigkeiten hat, sich mit den Anforderungen eines erwachsenen Lebens, mit der manchmal auch unangenehmen Realität adäquat auseinanderzusetzen.

Soziopathie und Psychopathie

Sowohl Soziopathie als auch Psychopathie werden hingegen gemeinsam in der ICD-10 unter F 60.2 = dissoziale Persönlichkeitsstörung gelistet. Diese beschreibt neben psychopathischen und soziopathischen Störungen auch amoralische, asoziale und antisoziale Verhaltensweisen. Hier wird für alle dissozialen Persönlichkeitsstörungen definiert: „Eine Persönlichkeitsstörung, die durch eine Missachtung sozialer Verpflichtungen und herzloses Unbeteiligtsein an Gefühlen für andere gekennzeichnet ist. Zwischen dem Verhalten und den herrschenden sozialen Normen besteht eine erhebliche Diskrepanz. Das Verhalten erscheint durch nachteilige Erlebnisse, einschließlich Bestrafung, nicht änderungsfähig. Es besteht eine geringe Frustrationstoleranz und eine niedrige Schwelle für aggressives, auch gewalttätiges Verhalten, eine Neigung, andere zu beschuldigen oder vordergründige Rationalisierungen für das Verhalten anzubieten, durch das der betreffende Patient in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist.“

Eine Unterscheidung zwischen den beiden gibt es klinisch gesehen also nicht. Dennoch haben sich im Umgang mit den betroffenen Menschen einige Unterscheidungen herauskristallisiert. Das betrifft auch die Zuschreibungen zur narzisstischen Persönlichkeitsstörung.

Welche Eigenschaften sind jeweils charakteristisch und welche Eigenschaften sind allen gemeinsam?

Gemeinsamkeiten

Folgende Eigenschaften scheinen alle drei zu teilen:

  • Andere sind durch sie leicht zu manipulieren.
  • Sie halten sich für besser, schöner und bedeutender als andere.
  • Macht über andere Menschen bedeutet ihnen viel.
  • Sie sind davon überzeugt, daß ihnen auf Grund ihrer herausragenden Persönlichkeiten auch besondere Aufmerksamkeit und besondere Vergünstigungen zustehen.
  • Empathie fehlt ihnen teilweise oder gänzlich.
  • Verantwortung für Probleme oder andere Menschen ist ihnen unangenehm.
  • Sie fühlen sich nur für sich selbst verantwortlich und nehmen Regeln nur insoweit zur Kenntnis, als sie zu ihrem Nutzen auslegbar sind.

Unterschiede

Die größten Unterschiede finden sich in den eigentlichen Zielen der jeweils Betroffenen.

Narzissten sind auf die uneingeschränkte Bewunderung aus.

Soziopathen wollen möglichst wenig mit anderen Menschen zu tun haben und finden sich daher in den unterschiedlichsten Ausprägungen oft am Rande der Gesellschaft wieder.

Psychopathen streben nach größtmöglicher Macht und Einflußnahme, wobei sie ihre Anpassung an gesellschaftliche Regeln und Ideale meisterhaft vortäuschen.

Zudem scheint es auch Unterschiede in der Empathiefähigkeit der an diesen Persönlichkeitsstörungen leidenden Menschen zu geben.

Narzissten können Gefühle und Emotionen anderer sehr gut wahrnehmen, und auch Verständnis dafür entwickeln – was nicht heißt, daß sie das auch tun. Soziopathen können in wenigen ausgewählten Fällen ebenfalls echte Empathie empfinden, vor allem für einen einzelnen Partner oder (Haus)tiere. Psychopathen sind in dieser Gruppe diejenigen, die keine Empathie besitzen und sie ausschließlich vortäuschen. Nicht umsonst ist ein Kriterium für Psychopathen, daß sie sich bereits in ihrer Kindheit als Tier- und Spielgefährtenquäler hervorgetan haben.

Außerdem hebt sich der Psychopath von den anderen durch seinen Charme und seine mühelose Anpassung an das Umfeld ab. Er ist derjenige, der sehr schnell gelangweilt ist und gern ins Risiko geht, dabei aber seine Emotionen häufig sehr gut unter Kontrolle hat. Das gelingt weder dem Narzissten noch dem Soziopathen, die gerade bei Mißachtung oder Kontrollverlust zu Impulsivität und Aggressionen neigen.

 Wann ist denn nun jemand klinisch auffällig?

Wie bei allen klinisch relevanten Persönlichkeitsstörungen geht es auch bei diesen drei um die Frage der Ausprägung. Nicht jeder, der die unter Gemeinsamkeiten aufgeführten Eigenschaften und Persönlichkeitsmerkmale besitzt, ist ein Narzisst, ein Soziopath oder gar ein Psychopath. Wenn auf jemanden diese klinische Definition zutrifft, ist entweder er selbst in seinem realen Leben stark eingeschränkt (z.B. sehr unglücklich und einsam, oft auch suizidal) oder ist für Menschen in seiner Umgebung oder die Gesellschaft eine echte Gefahr.

Alle drei Persönlichkeitsstörungen sind zudem häufig nicht eindeutig voneinander abgrenzbar – ein Problem, das für zahlreiche psychische Erkrankungen gilt.

Wenig hilfreich sind bei dieser Differenzierung die oben genannten Tests, denn diese geben – zumindest aus meiner Sicht – der Annahme Nahrung, daß sich die übergroße Mehrheit der Bevölkerung bereits im Spektrum dieser Persönlichkeitsstörungen befindet.

Was die Tests so fragen und was das für uns bedeutet.

Die Testfragen

Magst du es nicht manchmal gern, wenn alles nach deinen Vorstellungen verläuft und du bestimmen kannst, wie etwas ablaufen soll? Und gibt es nicht durchaus Gelegenheiten, wo du es okay findest, aus der Dummheit anderer deinen Vorteil zu ziehen? Hast du vielleicht auch schon Freundschaften beendet, weil sie dich nicht weiterbringen? Und sicher gibt es Gelegenheiten, bei denen du Notlügen in Ordnung findest oder gesetzliche Regelungen (zum Beispiel die Steuern betreffend) recht lax auslegst. Und all diese Gründe machen dir vielleicht nicht immer Schuldgefühle oder Gewissensbisse? Dann müßtest du bei diesem Test (Quelle) immer „trifft teilweise zu“ ankreuzen – denn die Alternativen sind nur „trifft nie zu“ oder „trifft immer zu“. Und wenn ebenfalls teilweise zutrifft, daß du charmant, manchmal impulsiv, entscheidungsfreudig und sexuell aktiv bist, bekommst du als Auswertung: „Sie zeigen gewisse Anzeichen von soziopathischem Verhalten.“ Und das auch, wenn du die strafrechtlichen Fragen komplett verneint hast.

Bekommst du öfter mal gesagt, daß du gut bist? Fällt es dir leicht, andere zu beeinflussen, zu überzeugen oder zu überreden? Hast du manchmal das Gefühl, daß du fähiger bist als andere? Hältst du dich vielleicht für eine gute Führungskraft und hast viele Ideen, wie du die Welt verbessern würdest, wenn du sie regieren könntest? Würdest du dich als erfolgreich beschreiben? Dann könnte es wiederum sein, daß du dich mit diesen Antworten nicht nur im Bereich der soziopathischen, sondern auch narzisstischen Persönlichkeitsstörung wiederfindest.

 Was in den Tests nicht gefragt wird.

Wie du vielleicht weißt, war ich lange Jahre als Führungskraft tätig, und nicht nur auf mich, sondern auf den großen Teil meiner Kollegen treffen diese Beschreibungen zu, denn natürlich hat jemand in diesen Positionen nicht nur die Überzeugung, die anfallenden Entscheidungen besser als die Mitarbeiter treffen zu können und auch den Willen, diese Position erfolgreich auszufüllen. Doch nicht nur Führungskräfte werden diese Fragen entsprechend beantworten.

Die entscheidenden Fragen sind aus meiner ganz persönlichen Sicht daher, wie empathisch ist derjenige denn im privaten Bereich? Ist er traurig, weil jemand gestorben ist, hat er Gewissensbisse, weil er jemand verletzt hat, bereut er ein Verhalten, mit dem er jemand anders geschädigt hat, liebt er (seine) Kinder und (Haus)tiere? Weiß er, wenn er Regeln verletzt, daß er sich falsch verhält? Diese Fragen werden interessanterweise in den Tests nicht erörtert, dabei scheinen gerade sie mir besonders geeignet, um Menschen mit psychopathischen Neigungen treffsicher zu identifizieren. Zumindest haben mir diese Fragen geholfen, entscheidungsstarke und selbstsichere Führungskräfte von Psychopathen zu unterscheiden, von denen ich während meiner Laufbahn als Leitende Angestellte wohl tatsächlich einigen begegnet bin.

Sind denn nicht viele dieser Eigenschaften gesellschaftlich erwünscht?

Im Leben Erfolg zu haben, sich und seine Fähigkeit einzuschätzen und sie mit anderen zu vergleichen, Lust auf Führung und Karriere zu haben, schnell auch in risikoreichen Zeiten entscheiden zu können, andere von der Richtigkeit des eingeschlagenen Weges zu überzeugen, das sind doch genau die Eigenschaften, die in unserer Gesellschaft zählen.

Oder gelten uns die Menschen mehr, die viel Mitgefühl mit anderen Lebewesen zu haben, die die eigenen materiellen Mittel zugunsten anderer ausgeben, die eigene Lebenszeit anderen widmen, ohne dafür ausreichend entlohnt zu werden, die bei Entscheidungen lange mit sich ringen, weil sie nicht ausschließen können, daß die eigene Entscheidung andere benachteiligen könnte, die sich demütig gegenüber der Natur und anderen Menschen verhalten und ihr eigenes Leben nicht höher schätzen als das einer Pflanze oder Ameise?

Auch wenn du das persönlich beim Lesen vielleicht sogar so sehen würdest, sind wir uns sicher einig, daß dies nicht als das idealtypische Verhalten in unserer Gesellschaft zählt.

Und wenn in manchen Fragebögen danach gefragt wird, ob es jemandem wichtig ist, es in den Augen der Öffentlichkeit zu etwas gebracht zu haben, so wird hier ebenfalls DAS grundlegende Ideal unserer Gesellschaft abgefragt. Erfolg, Entscheidungskraft und Durchsetzungswille, sexuelle Anziehungskraft und Charme sind doch DIE Eigenschaften, die gemeinhin als Garant für ein erfolgreiches Leben gelten. Und das bisschen Umgehen von Regeln und Gesetzen im Eigeninteresse wird doch eher als Kavaliersdelikt verstanden. Finde den Fehler …..

Was bedeutet das dann für Vergebung und Gnade, für Empathie und Zusammenhalt in einer Gesellschaft?

Im Allgemeinen

Selbst wenn nun die Mehrheit der berufstätigen Bevölkerung sich nach Beantwortung der oben genannten Testfragen im soziopathischen oder narzisstischen Spektrum wiederfände, ist deshalb – hoffentlich – ebendiese Mehrheit nicht empathielos. Ich selbst unterstelle, daß ein Verhalten, das oft als empathielos eingeschätzt werden könnte, häufig eher gedankenlos ist oder auf Schlußfolgerungen des „schnellen Denkens unseres Gehirns“ (Kahnemann) beruht. Doch dazu mehr im nächsten Blog.

Gemeinhin wird die Anzahl der Psychopathen in einer Gesellschaft bei etwa 1% angesetzt, nach einer neueren Studie könnten es jedoch bis zu 5% sein (Quelle). Gerade für Psychopathie scheint es auch eine genetische Komponente zu geben, wofür auch die hohe Vererbbarkeit von dissozialen Störungen spricht (Quelle). Man geht davon aus, daß es ca. doppelt so viele Soziopathen wie Psychopathen gibt (also gegebenenfalls bis zu 10% der erwachsenen Bevölkerung) und ähnlich viele Narzissten. Selbst wenn man diese Zahlen addiert, was wegen der Überschneidungen zwischen diesen Persönlichkeitsstörungen eigentlich nicht sinnvoll ist, käme man so auf ein Viertel der Bevölkerung.

Im Besonderen

Schauen wir uns einmal eine Liste der Eigenschaften an, die in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts 14 Merkmale bewertet, die auf Psychopathie hindeuten:

  • Oberflächlicher Charme und gute Konversation
  • Überhöhtes Selbstbild
  • Langeweile bei Routinen
  • Impulsivität
  • Hohes Manipulationsvermögen
  • Ständiges Lügen
  • Unfähigkeit Reue zu empfinden
  • Schmarotzertum
  • Ziellosigkeit
  • Promiskuitivität und instabile menschliche Beziehungen
  • Unfähigkeit zu tiefen Gefühlen
  • Frühe Verhaltensauffälligkeiten
  • Verantwortungslosigkeit
  • Straftaten

Ich habe diese Eigenschaften mal in drei Komplexe geteilt. Die Eigenschaften des ersten Komplexes erfüllen – aus meiner ganz persönlichen Sicht – tendenziell die meisten in unserer Gesellschaft als erfolgreich geltenden Menschen. Je höher die Position in Wirtschaft und Gesellschaft, desto ausgeprägter sind – wieder nur meine ganz persönliche Einschätzung – auch die Eigenschaften des zweiten Komplexes. Und viele von denen, die die höchsten Positionen erreichen – in den USA schätzt man ca. 20% – erfüllen wohl auch die Kriterien des letzten Komplexes (hier ein Beispiel der Artikel zum Thema). Lustigerweise werden in diesem Artikel und in den meisten anderen dazu gerade Politiker ausgelassen. Zwar wird Wladimir Putin gern als solcher betitelt, wie viele der oben genannten Eigenschaften jedoch auch deutsche Politiker erfüllen – im Zweifel vor allem die, die mit dem Finger auf andere zeigen – bleibt offen. Du kannst dir ja anhand der obigen Liste selbst ein Urteil bilden… 😉

Die Bedeutung für die globale Zukunft

Wenn so viele Psychopathen in den Schaltstellen von Wirtschaft und Gesellschaft sitzen, müssen wir uns nicht wundern, warum Vergebung kein Thema ist. Schlimmer jedoch ist, daß diese rein auf die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse zugeschnittenen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen verhindern, daß sinnvolle Maßnahmen ergriffen werden, um nicht nur ein gutes Leben für die Menschen, sondern auch ein Überleben der Mehrheit der Arten auf unserem Planeten sicherzustellen.

Was können wir tun?

Schon immer war Fakt – und wurde dennoch nie genutzt – daß die Minderheit nur mit Zustimmung der Mehrheit herrschen kann. Genau dort kannst du ansetzen. Wähle keine Partei, deren Vertreter die oben genannten Kriterien vermutlich in vielen Fällen erfüllen. Du könntest dich auf die Suche nach anders arbeitenden Organisationen begeben. Nach Menschen, die versuchen, sich im Interesse von Menschen und Tieren gegen das etablierte Parteiensystem zu stellen, das bereits seit Jahrzehnten im Hinblick auf die drängenden Menschheitsfragen keine adäquaten Lösungen mehr anbietet. Solche Organisationen könnten z.B. Sorge dafür tragen, daß es in ihnen nicht lukrativ ist, eine Spitzenposition zu erreichen, weil vielleicht Entscheidungen nicht allein gefällt werden dürfen und eventuelle Entlohnungen auf politischen Positionen bis auf den Durchschnittslohn an die Organisation weitergegeben werden müssen. (Das wäre mal so eine Idee – ob das schon in irgendeiner kleinen Partei diskutiert wird, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.)

Begib dich selbst auf die Reise in dein Inneres und frage dich, welche der von der Gesellschaft geforderten Eigenschaften du für dich und deine Umwelt für gut und sinnvoll erachtest. Beobachte dich und die Menschen um dich herum und achte auf Manipulationen und Lügen, auch auf deine eigenen. Dazu gibt es im nächsten Blog noch mehr.

Fazit:

Denn nur, wenn wir alle darauf achten, das Böse nicht mehr zuzulassen, kann es unser Leben nicht mehr dominieren.

Eine positive Zukunft kann ich in guten Momenten erahnen, wenn ich sehe, wie wenig die Themen Macht und Status in (Teilen) der jungen Generation eine Rolle spielen. Und bei allen Schwierigkeiten, die ich mit den überzogenen Vorstellungen der neuen „Wokeness“ habe, so ist doch deren Basis, jeden in seiner Individualität zu achten und wertzuschätzen, und zwar nicht nur jedes menschliche, sondern jedes Wesen, der beste Ansatz für eine Veränderung der bisher geltenden Ideale.

Deine Claudia

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